Gründe
Einzigartiges Landschaftsbild bewahren
Fischland-Darß-Zingst ist geprägt von freien Horizonten. Der unverstellte Blick auf eine Weite mit charakteristischen Sichtachsen, das Gefühl von grenzenloser Freiheit, eingebunden in schützenswerte Natur, immer wieder begeistert eingefangen von Malern und Fotografen, eine einmalige Landschaft, in der Himmel und Meer sich berühren… Wilde Ostseestrände, sanfte Lagunen, Urwald und Wiesen, soweit das Auge reicht:
Die Halbinsel fasziniert und inspiriert Menschen, gibt ihnen Raum zu leben, zu arbeiten, aber auch sich zu kurieren von der scheinbar unaufhaltsamen, hektischen Welt.
Unser kleines Paradies ist in Gefahr. Denn viele, oft ganz unterschiedliche Interessen treffen hier aufeinander. Bisher ist es gelungen, auf unserem kleinen Flecken Erde, umspült von Bodden und Ostsee, für verschiedenste Bedürfnisse Möglichkeiten einzuräumen.
Nun unser einzigartiges Landschaftsbild um weitere Windräder zu „bereichern“, zerstört nicht nur eine Postkartenidyle, sondern die Harmonie, die wir alle immer wieder brauchen und die auf Fischland-Darß-Zingst bisher noch zu finden ist.
Negative wirtschaftliche Folgen vermeiden
Fischland-Darß-Zingst lebt noch immer fast ausschließlich vom Tourismus. Die Entwicklung anderer, vom Tourismus unabhängiger Wirtschaftszweige, ist dringend notwendig, um gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen und die Umwelt zu schonen. Leider hat die Politik auf Landes- und kommunaler Ebene hier seit Jahrzehnten komplett versagt, so dass noch immer der Tourismus der einzig nennenswerte Wirtschaftszweig auf der Halbinsel ist.
Durch die geplanten Windräder ist der Tourismus in Gefahr. Urlauber, die auf die Halbinsel kommen, wünschen sich ein ungestörtes Naturerlebnis und eine unberührte Landschaft. Durch die geplanten Windräder wird diese Erwartungshaltung nicht mehr erfüllt zum wirtschaftlichen Nachteil der hier lebenden Bevölkerung.
Notwendige Stromnetze fehlen
Die Stromnetze haben aktuell nicht die Kapazität, um den durch Windräder erzeugten Strom zu den Endverbrauchern zu transportieren. Deshalb werden Windräder trotz optimaler Bedingungen oftmals abgeschaltet. Dieser Zustand wird sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen. Der Bundesrechnungshof hat in seinem Sonderbericht zur Energiewende vom 7. März 2024 ausgeführt, dass der Netzausbau aktuell 6.000 Km und damit 7 Jahre hinter den Planungen zurückliegt.
Werden Windräder abgeschaltet, bekommt der Betreiber eine Entschädigung für die ausgefallenen Einnahmen, die ihm verloren gehen. Fehlt an einer anderen Stelle dann Strom im Netz, muss dieser aus dem Ausland zugekauft werden. Diese Kosten machten im Jahr 2023 insg. 3,1 Mrd. EUR aus und werden vrs. bis 2026 auf 6.5 Mrd. EUR steigen entsprechend dem Bundesrechnungshof. Diese Kosten tragen die Endverbraucher über den Strompreis.
Der Bau von Windrädern auf FDZ würde auf Jahre hinaus keinerlei Wirkung auf die Energiewende haben aber stattdessen zu einem weiteren Anstieg der Strompreise führen.
Wertvolle Artenvielfalt schützen
In der Vor- und Nachsaison reisen Naturfreunde von weit her zu uns, um begeistert diverse geschützte Vogelarten bei ihrer Rast zu beobachten, die Region mit ihren diversen Sehenswürdigkeiten als solche zu genießen.
Die ostatlantische Vogelzugroute verbindet den baltischen mit dem atlantischen Lebensraum und berührt unsere Halbinsel mit ihren herausragenden natürlichen Bedingungen zur Vogelrast im Flachwasserbereich von Bodden und Ostsee, den Salzgrasswiesen sowie den vorgelagerten Inseln…
Jeden Frühling und Herbst werden bis zu 60.000 Kraniche, unzählige Gänse und Enten gesichtet, welche nach tausenden Kilometern quer über den Kontinent genau zu uns zurückkehren, um sich hier zu sammeln für ihren Weiterflug, sich ausruhen und stärken.
Neben besonders bedrohten Arten wie Rotmilan, Rohrweihe, Kiebitz, Rotschenkel, Bekassine und Uferschnepfe die hier anzutreffen sind, brüten mindestens sechs Seeadlerpaare auf Fischland-Darß-Zingst, als Wintergäste sieht man 20 Exemplare und mehr! In den Moorwäldern zwischen Dierhagen und Zingst existieren einige Brutreviere vom Kranich – noch!
Die wertvolle Artenvielfalt insbesondere der Vogelwelt wird von Windrädern bedroht, zumal die sonst üblichen Abstandsregeln bspw. zu Naturschutzgebieten und Horsten bei der vorliegenden Planung nicht berücksichtigt wurden.